Das Charles-Dickens-Fest in Deventer, Holland 

15.-16.12.2007 mit Klaudia und Martin (Campers-World)

 

So, dann will ich doch mal einen kurzen Bericht zu dem Charles-Dickens-Fest und zum Mini-Treffen der Campers-World erzählen.

Am Samstag Mittag kamen wir in der Hansestadt Deventer an, aber leider war durch das Hochwasser der Ijssel, in der Umgebung die wir uns als Stellplatz ausgesucht hatten, nur die Möglichkeit gegeben ein Hausboot und kein Wohnmobil abzustellen.

Zusammen machten wir, also Klaudia, Martin und wir Beiden, uns daran eine Lösung zu finden. Nach einem missglückten Versuch, auf einer vom Hochwasser durchweichten Wiese, bekamen wir vom Fährenpersonal den Tipp, dass um 2 Ecken ein Parkplatz sei, auf dem wir uns hinstellen könnten.

Auch wenn der Platz etwas außerhalb lag, so kam man schnell über die Eisenbahn-, und Fußgängerbrücke in die Altstadt und somit in den Ort des Geschehens. Also tranken wir gemeinsam noch einen Kaffee und zogen dann, warm eingepackt, in die Innenstadt.
Die kleinen Gassen und Sträßchen waren voll von Menschen und in den Läden und Kneipen brummte es richtig.

Durch die Weihnachtsdekorationen war alles sehr gemütlich und bunt beleuchtet.

Auf dem Marktplatz „de Brink“, waren viele Stände und eine Bühne aufgebaut und es herrschte ein wuseliges Treiben.

Es gab viel zu sehen und auf der Bühne lief ein weihnachtliches Programm mit allerlei Darstellern und die Weihnachtsgeschichte wurde erzählt und mit vielen Akteuren anschaulich nachgespielt.

Überhaupt fielen einem in diesem Teil des Platzes die vielen Personen auf, die in einer Bekleidung aus längst vergangenen Zeiten unterwegs waren.

Es gab die unterschiedlichsten Charaktere zu sehen und alle wirkten, als hätte man sie aus dieser damaligen Zeit direkt hier hin versetzt.

Wir stellten fest, dass der östliche Teil der Altstadt von Deventer ein abgeschlossener Bereich war, in den man nur nach langer Wartezeit, in einer unüberschaubar großen Menschenmenge, gelangen konnte.

Es wurden immer ca. 100-200 Menschen in das Areal der Altstadt gelassen und dann gab es wieder eine Pause, damit die Zuschauer sich nicht ganz so durch die Gassen drängen mussten. Einige Minuten später wurden die Nächsten eingelassen. Uns hat allerdings diese Masse an Menschen davon abgehalten in die Geschichte von Charles Dickens einzutauchen und wir begnügten uns erst einmal mit

den anderen Attraktionen des Festes und genehmigten uns auch mal einen Glühwein in einer der kleinen Kneipen, die angesichts der vielen Gäste aus allen Nähten platzte. Gut gewärmt und voller Tatendrank kamen wir dann in einer Seitenstraße an eine Absperrung des Stadtteils in dem das Charles-Dickens-Fest gefeiert wurde und dort kontrollierte man genauestens, wer hinein gelassen wurde und wer nicht.

Es war eine Art Künstlereingang und die beiden Kontrolleure passten gut auf, dass kein unbeteiligter durch die Absperrung gelangte. In einer kleinen Ablenkungsaktion konnte aber die Klaudia, Gitte und auch Martin durch den Vorhang huschen und ich konnte die junge Dame dann auch noch überzeugen, dass ich zu einer Gruppe gehöre, die schon drinnen war.
Jetzt bekamen wir erst einmal das ganze Ausmaß des Festes zu sehen. Der ganze Bereich der Altstadt war Teil der Geschichten von Charles Dickens geworden.

Überall liefen Menschen in alten Kleidern herum, Kinder mit Schlägermützen, Hosenträgern und Ruß geschwärzten Gesichtern, rannten und trieben mit einem Holzstöckchen den Eisenring eines Fasses über das Kopfsteinpflaster der kleinen Gässchen.

Unwirkliche Gestalten erschienen mit Glockengeläut und Nebel und riefen lautstark nach dem alten Bösewicht „Scrooge“.

In den Eingängen der Hinterhöfe standen immer wieder kleine Gruppen und musizierten, sorgten auf ihre Art für die festliche Untermalung des Geschehens.

Alte Dampfmaschinen und Kutschen fuhren durch die Gassen und es gab immer wieder die Möglichkeit seinen Hunger, oder Durst mit kleinen Snacks und Getränken zu stillen.

Als dann am Abend auch noch die Dunkelheit über das Geschehen fiel, entwickelte sich noch eine ganz besondere Atmosphäre,

da wurden die Grabsteine um die kleine Kirche herum, zu grauen Zeitzeugen der verstorbenen Romanfiguren

und so manch ein Akteur bekam ein noch schaurigeres Aussehen, als er es schon bei Tageslicht hatte. Es war eine wirklich tolle Zeitreise in die Vergangenheit und sie wirkte natürlich und nicht aufgesetzt und was mir besonders angenehm auffiel, bei der Veranstaltung stand nicht, wie bei vielen Volksfesten, der Alkohol im Vordergrund.

Man amüsierte sich ohne aufdringlich zu sein, respektvoll, freundlich und zuvorkommend.

Auch dieses wird ein Grund sein, warum wir bestimmt wieder zu dem traditionellen Charles-Dickens-Fest fahren werden.

Den Rest des Abends verbrachten wir, Klaudia, Martin, Gitte und ich, dann gemeinsam in unserem Mobilchen. Es wurde erzählt und gelacht und die Zeit verging leider viel zu schnell.
Am Sonntag besuchten wir noch einmal kurz den Markt von Deventer und nach einem gemeinsamen Kaffee verabschiedeten wir uns wehmütig von einander, hat man sich doch in den zwei Tagen so gut verstanden und kennen gelernt.

Wir freuen uns schon jetzt auf ein weiteres Treffen mit Klaudia und Martin.