Marokko Teil 1

Unsere Ankunft auf dem afrikanischen Kontinent

und unser Weg entlang der marokkanischen AtlantikKüste

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Nach etwa einer Stunde und einer leicht schwankenden Überfahrt, konnten wir endlich den Hafen von Tanger med. sehen.

Die großen Schriftzeichen am Berghang wirkten auf uns, wie eine freundliche Begrüßung und wir

freuten uns schon auf die bevorstehenden Abenteuer. Die Zollabfertigung verlief insgesamt sehr schleppend und alles musste seine

peinlichst genaue Richtigkeit haben. Und so war es dann auch zeitlich nicht gerade förderlich, dass wir den Zöllner mit gleich

4 einzuführenden Fahrzeugen auf die Probe stellten. Wir hatten ordnungsgemäß für jedes unserer Fahrzeuge ein eigenes Einfuhrpapier

ausgestellt (WoMo, 2 Motorräder und der Trailer), was dem Beamten schlichtweg zuviel war. Er schrieb einfach alle Daten der Fahrzeuge

auf ein einzelnes Formular und die restlichen Blätter vernichtete er kurzerhand. Das alles passierte mit einer typischen

südländischen Gelassenheit und auch sehr freundlich. Als die zolltechnischen Angelegenheiten dann endlich geklärt waren,

machten wir uns auf den Weg zu unserem ersten Campingplatz. Dieser lag ca. 150 km vom Hafen entfernt und wir fuhren zunächst

über die gebührenpflichtige Autobahn und später über die Landstr. nach Moulay Bousselham. Während der Fahrt durch die Städte

und die Dörfer winkten uns immer wieder freundlich Menschen zu.

Der Einfahrtbereich zum Campingplatz wirkte eigentlich sehr verlassen auf uns, aber schnell war ein Mitarbeiter zur Stelle

und erledigte die Formalitäten. Wir konnten uns eine Parzelle aussuchen und bekamen für umgerechnet 7 Euro noch Strom

und warme Duschen hinzu.

 

Da insgesamt nur 6 weitere Camper auf dem Platz waren, konnten wir uns natürlich eine Stellfläche aussuchen,

von der man einen traumhaften Blick in die Lagune "Merdja Zerga" hatte. Hier findet man große Kolonien von Flamingos,

Reihern und anderem Federvieh. Bootausflüge werden von den einheimischen Fischern für etwa 100 Dirham (=10 Euro) angeboten.

 

Am Freitagmorgen machten wir uns auf, um den nahegelegenen Ort Moulay Bousselham zu erkunden.

 

Schon der Weg dorthin bescherte uns wunderschöne Ansichten der Lagune.

 

 

Von Ortsplatz, gleich neben der Moschee, kann man den Blick in die Ferne schweifen lassen und den riesigen Brechern des Atlantik zuschauen,

wie sie unaufhörlich an den breiten Sandstrand rollen.

 

Dort machten wir es uns in einem Strandcafé gemütlich und ließen all die neuen Eindrücke erst einmal auf uns einwirken.

 

Auf dem Rückweg entdeckten wir zwischen den Einkaufsläden am Ortsplatz eine kleine Gasse. in der ein lebhaftes Treiben herrschte

und wir stellten fest, dass sich hinter den Läden die eigentliche "Markthalle" befand.

Diese wirkte eigentlich mehr wie Katakomben auf uns und es zogen sich schmale Gänge durch die Verkaufsstände.

 

Es wurde alles angeboten, was man sich nur vorstellen kann, von gebrauchten Schuhen bis zum feinsten Edelfisch,

von fein gemahlenen Gewürzen, bis zu Nüssen und anderen Leckereien.

 

Hier handelt Gitte mit einem Markthändler gerade den Preis für unser Gemüse zum Abendessen aus.

 

Mit diesem jungen Mann habe ich mich auf Anhieb gut verstanden. Er sprach mit uns in mehreren Sprachen gleichzeitig.

Mit mir unterhielt er sich auf englisch, mit Gitte auf französisch und mit seinen Fischerkollegen auf marokkanisch.

Es war eine lustige Unterhaltung und wir lachten viel, was auf seine Kollegen und andere Marktverkäufer, die kein englisch sprachen,

wohl großen Eindruck machte, denn alle standen um uns herum und beobachteten uns ganz genau.

Es hat uns allen richtig Spaß gemacht und was ich dabei persönlich als ganz wichtig empfand, war es, dass man spüren konnte,

dass die Freundlichkeit und die lockere Lebenseinstellung dieses netten Menschens "ehrlich" gemeint war. Man wollte uns hier nichts andrehen,

oder verkaufen. Es bestand einfach nur ein großes, gegenseitiges und zwischenmenschliches Interesse.

Diese nette Erfahrung hat mich für den Rest des Tages wirklich positiv beeinflusst.

 

Am zentralen Ortskern stehen diese dreirädrigen Fahrzeuge mit ihren Fahrern, die man für kleinere Transportfahrten mieten kann.

Ähnliche Fahrzeuge gab es früher von der italienischen Motorradmarke "Moto Guzzi". Es handelte sich dabei um eine 500 ccm Falcone,

an der sogar alle drei Räder angetrieben wurden. Die hier abgebildeten Fahrzeuge haben 150 ccm, 1 Zylinder 4 Takt Motoren

und ausschließlich Hinterradantrieb. Sie sind für die Besitzer Arbeitsgerät und Hobby gleichzeitig,

denn die Fahrzeuge sind teilweise recht abenteuerlich ausgerüstet.

 

Direkt neben den Booten im kleinen Lagunen-Hafen liegt ein weiterer Campingplatz.

 

Ein marokkanisches Parkverbotschild, soweit ist das klar. Was allerdings die Einschränkungen darunter zu bedeuten haben,

wird für uns wohl immer ein Geheimnis bleiben.

 

Die Apotheke von Moulay Bousselham, direkt gegenüber von der Moschee.

 

Nach zwei Tagen ging es dann weiter in Richtung "Casablanca", auf den Campingplatz "L´ocean Bleu".

Der Platz wurde im Campingführer empfohlen, warum er empfohlen wurde blieb uns allerdings  ein Rätsel.

 

Der Strand ist nicht unbedingt berauschend, besteht fast ausschließlich aus Lavagestein und Felsabbrüchen.

Um den Platz herum sind etliche Baustellen mit viel Lärm und sehr viel Müll und auch das San.-Gebäude hatte einige Mängel.

 Aus diesem Grunde sind wir gleich am nächsten morgen zu unserer nächsten Station gefahren, zur Lagune von "Qualidia".

 

Der Ort Oualidia liegt unmittelbar an einer großen Lagune, die sich entlang der Küste durch Lavafelsen vom Atlantik abgrenzt.  

 

Der Stellplatz von Oualidia liegt von den breiten und sauberen Sandstränden der Lagune nur einen Steinwurf entfernt.

Der Platz kostet pro Übernachtung 25 Dirham = 2,50 Euro, hat einen Ausguß für die Toilettenkassette

und man kann gegen ein kleines Entgeld Trinkwasser erhalten.

 

Immer wieder kommen Bewohner des Ortes, in den unterschiedlichsten Altersgruppen und bieten ihre Waren an.

So kann man Krebse und Fische bekommen, die bei Bedarf auch gleich vor Ort gegrillt werden, oder aber man kann aus verschiedenen Obst

und Gemüsesorten wählen. Brot wird auch angeliefert. Es wurde uns sogar angeboten, dass man die Schmutzwäsche,

natürlich gegen Bezahlung, für uns waschen würde.

 

Auf der anderen Seite des Ortes findet man endlose Sandstrände, die sich entlang der Lagune, aber auch der Atlantikküste ziehen.

Die Wellen sind teilweise haushoch und brechen sich vor der Küste, um dann weit auf den Sandstrand zu rollen.

 

An diesem Ort hatte auch schon der König Hassan II gefallen gefunden und hat hier einen Sommerpalast unterhalten.

Außerdem wurde in Qualidia im Jahre 1634 eine Kashba errichtet.

 

Unten am Strand der Lagune warten die Bootsführer auf Gäste, denen Sie die reizvollen Wasserreviere

mit ihrer abwechslungsreichen Tierwelt zeigen können. Außer den Strörchen gibt es noch Flamingos,

Kormorane, Reiher und zahlreiche andere Vögel zu beobachten.

 

Abendsonne am Strand von Oualidia.

 

Neben dem Stellplatz, den man im Hintergrund sehen kann, befindet sich eine sehr große, gepflegte Parkanlage.

 

Es gibt aber auch eine "Oberstadt", in der sich die meisten Geschäfte befinden und auch das eigentliche Ortsleben abspielt.

 

Heute hat der örtliche Metzger wieder eine Lieferung Frischfleisch bekommen,

welches erst einmal ordnungsgemäß ausgewogen werden musste. Es ist für den Mitteleuropäer, der das Fleisch eigentlich

nur noch in Cellophanfolie eingeschweißt aus dem Supermarkt kennt, schon ein ungewöhnliches Schauspiel, wenn die Einzelteile des Tieres,

mitsamt dem abgetrennten Kopf, geschultert durch die Gegend getragen werden. .

 

In der alten Kashba schauten wir uns natürlich auch um und kletterten auf die Türme,

um von dort den Ausblick über den Ort und die Lagune zu genießen.

 

Der Storch auf dem Turm der alten Moschee.

 

 

Nach solch einer Ortsbesichtigung kann man doch auch schon mal eine kleine Stärkung vertragen

und diese hatten wir schon gestern Nachmittag bei einem freundlichen Marokkaner bestellt. Er hatte uns angeboten,

dass seine Frau für uns ein Abendessen zubereitet, welches er uns dann mit seinem Moped zum WoMo bringen würde.

Es handelt sich um ein typisches marokkanisches Gericht, names Tajine.

 

Eine Tajine besteht aus verschiedene Gemüsearten, wie Kartoffeln, Möhren, Gurken, Peperoni und Tomaten,

die zusammen mit Hühnerfleisch und wohlschmeckenden Gewürzen, längere Zeit in einem besonderen Tongefäss geschmort werden.

Für das schmackhafte Essen und den ganzen Service haben wir dann 100 Dirham = 10 Euro bezahlt. Vielen Dank.

Na denn.....wohl bekomm´s!


Nach dem Aufenthalt in Oualidia sind wir dann weiter in südliche Richtung gefahren. Da wir uns meistens auf den

kleineren Landstraßen entlang der Küstenlinie voran bewegten, bekamen wir immer wieder die Möglichkeit,

spektakuläre Aussichten zu genießen.

 

 

Unser nächster Campingplatz, „Esprite Nature“, lag in der Nähe der Hafenstadt Essaouira. mitten in der Wildnis,

zwischen Arganbäumen und trockenem, steinigem Boden. Umso mehr wunderten wir uns, wie gepflegt und liebevoll der Platz beschaffen war.

Die Stellflächen waren mit feinem Kies abgedeckt, an jedem Platz stand eine marokkanische Lampe

 

und das Sanitärgebäude war vorbildlich und könnte jedem Vergleich zu einem europäischen Topplatz standhalten.

 

Direkt neben der Reception befand sich der Pool, mit einem Beduinenzelt als Lodge und hinter dem Haus eine Minigolfanlage.

Es war ein herrlich ruhiger Platz, der mit vielen Sträuchern und kleinen Bäumen aufgelockert ist und dadurch sehr naturbelassen wirkt.

Von diesem Platz machten wir, erstmals seit Spanien, wieder Motorradtouren.......

 

.......und besuchten die Medina (Altstadt) von Essaouira, von der wir in unserem Reiseführer schon einiges an interessanten

Dingen gelesen hatten. Die Medina ist, ganz in marokkanischem Stil, von einer hohen und wehrhaften Mauer umgeben......

 

.....und durch eines der großen Stadttore zu erreichen.

 

Innerhalb der dicken Mauern gibt es ein Wirrwarr aus kleinen Straßen, Gassen und Wegen. Man kann sich regelrecht verlaufen.

 

Auf unserem Weg waren es zunächst die vielen Souvenirhändler, die uns mit ihrem bunten Angebot ins Auge fielen.

 

Jeder kleinste Raum wurde genutzt, um die Waren anzubieten.

 

Handarbeiten und Kunstgegenstände waren allerorts zufinden.

 

Dieser nette Herr, er erinnerte uns sofort an Mario Adorf, hatte uns augenblicklich ins Visier genommen und witterte ein lohnenden Geschäft.

 

Und so wollte er mir auch gleich ein neues Outfit verpassen, was ich aber noch soeben verhindern konnte.

 

Gitte hingegen ist nun die stolze Besitzerin einer neuen, original marokkanischen Kopfbedeckung.

Sie konnte die anfangs geforderten 90 Dirham immerhin auf 30 Dirham (=3 Euro) herunter gehandeln. Glückwunsch!

 

Hier in der Altstadt gab es ein riesiges Sammelsurium an afrikanischen Gegenständen und Bekleidungen.

 

In anderen Straßenzügen wurden die Alltagsdinge, wie Lebensmittel und Haushaltsgegenstände angeboten.

 

Vielleicht noch ein paar neue Lederschuhe gefällig,

 

oder einen marokkanischen "Kochtopf", Tajine genannt?

Überall sind irgendwelche Händler, die ihre Handarbeiten und Kunstgegenstände an den Mann / die Frau bringen wollen.

 

In manchen Läden bekommt man die landestypische Musik zu kaufen, aber es gibt auch viele Verkaufsstände,

die an den vergangenen Zeiten hängen, als sich noch Künstler wie z.B. Jimi Hendrix,

Bob Marley und die Rolling Stones hier in diesem Ort aufhielten.

 

Und wenn man Glück hat, erlebt man vielleicht auch mal ein kleines „Flashback“ der alten und vergangene Zeiten.

 

Hier in der Medina kann man fast alles kaufen und die Menschen sind uns gegenüber freundlich und hilfsbereit.

 

Einkaufstrubel

Lediglich mit den Metzgerein habe ich persönlich noch immer so meine Probleme, denn was hier teilweise über die Theke geht,

würde bei uns wohl kaum einen Abnehmer finden. Aber es heißt ja nicht umsonst: „Andere Länder, andere Sitten.“

Und um genau diese anderen Sitten kennen zu lernen, haben wir diese spannende Reise unternommen.

 

Die Polizei ist in ganz Marokko sehr präsent und an fast jeder Ortseinfahrt stehen Beamte und achten ganz genau darauf,

dass die geltenden Verkehrsregeln auch eingehalten werden.

 

Auch wenn es hier in den Straßen ein einziges Gewühle und ein lebhaftes Treiben ist,

 

so ist aber trotzdem noch immer die Zeit für ein kleines Gespräch vorhanden.

 

 

 

 

Am Ende der „Einkaufsmeile“ wurden wir dann nochmals schwach und leisteten uns ein paar angenehme, orientalische Gerüche.

Auch wenn im Bildvordergrund „Viagra-Turbo“ angeboten wird, so gaben wir uns doch mit Amber-, Jasmin- und Rosenduft zufrieden.

  

Bei einer leckeren Pizza, die wir in einem der Straßencafés aßen,

 bekamen wir dann noch ein kleines Ständchen in marokkanischer Art und Weise vorgetragen.

Wer die vorgetragene Musik selbst einmal hören möchte, kann dieses Video starten und einen kleinen Eindruck bekommen.

Ein letzter Blick auf die Stadtmauer von Essaouira.

 

Außerhalb der Stadtmauern warteten die Kutscher mit ihren sogenannten "Taxis" auf eine lohnende Tour.

 

und sie hätten uns nur allzugerne mit ihren abenteuerlichen Kutschen zu unserem Campingplatz zurück gefahren.

Aber wir hatten ja nunmal unserer eigenen "Reittiere" dabei, die zudem auch noch mit über 50 Pferdestärken recht gut bestückt waren.

 

Auf dem Rückweg zum Campingplatz machten wir noch an einem besonderen Café-Restaurant eine kleine Pause, denn hier logierte

vor vielen Jahren (1968), einer der größten Gitarristen seiner Zeit. Hier in diesem unscheinbaren Café ging damals Jimi Hendrix ein-und aus.

Es handelt sich um das Café-Restaurant "Jimi Hendrix" in dem kleinen Dörfchen Diabat.

 

 

Natürlich machte man hier gleich die geschichtlichen Begebenheiten zu einer Art "Markenzeichen".

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Am Tag drauf unternahmen wir eine Fahrt durch das Hinterland. Es waren phantastische Offroad-Strecken dabei

und wir hatten einen Mordsspaß, weil man auch immer wieder neue Eindrücke und Landschaftsansichten erleben konnte.

 

 

 

 

Auf dieser Strecke bekamen wir zum ersten Mal auf unserer Reise ein Dromedar aus der Nähe zusehen. Es sollte aber nur der Anfang sein.

 

Am Samstag den 15.2.14 starteten wir ins Landesinnere, denn wir hatten uns dazu entschieden einen Abstecher nach Marrakesch zu machen.

Die Strecke erinnerte an die amerikanischen Highways, die man aus vielen US-Filmen kennt. Zig Kilometer geradeaus

und immer nur durch Einöde und Wüstenlandschaft.

 

Und dann gab es doch mal eine interessante Sehenswürdigkeit am Rande der Strecke zu entdecken.

Ziegen im Arganbaum: Davon hatte ich bisher schon viel gehört, aber noch nie gesehen.

In diesem Fall war es allerdings so, dass die Hirten ihre Ziegen selbst in den Baum gestellt hatten,

um anschließend bei den fotografierenden Touristen einen kleinen Obolus zu kassieren. Clever gemacht!

 

Marrakesch, bekannt als "die Perle des Südens", hat knapp 1 Million Einwohner und ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz.

Die Stadt liegt im Südwesten des Landes und ist eine der 5 Königsstädte Marokkos.

 

Wir machten mit unserem Gespann noch eine kleine Orientierungsrunde durch die Innenstadt, vorbei an der Medina,

und fuhren dann zu einem der angeblich schönsten Campingplätze des Landes, zum „Le Relais de Marrakesch“.

 

Der Platz ist wirklich schön angelegt.

 

Er verfügt über einen Pool und ein kleines Restaurant. Man kann, wenn man es möchte, auch standesgemäß in Tuarek-Zelten übernachten.

Was sehr angenehm war, man konnte in der Reception ein Taxi buchen und sich von dem Fahrer direkt in die Altstadt von Marrakesch

und zu einem späteren Zeitpunkt wieder zurück fahren lassen. Die Motorräder konnten also auf dem Trailer bleiben.

 

Wir fuhren also gegen 10 Uhr mit einem Taxi los und wurden in der Nähe des "Djemaa el Fna" (dem Platz der Geköpften) abgesetzt.

 

Der Weg zum Platz führte uns unter Anderem auch an einer großen Moschee vorbei. Vom hohen Turm kann man zu bestimmten

Tageszeiten den Muezzin (mittlerweile über Lautsprecher) zum Gebet rufen hören.

 

Durch diverse Tore gelangte man in den Park, welcher sich hinter dem Gebetshaus befand.

 

Es gibt schön angelegte Räume und die Architektur ist sehr kunstvoll ausgelegt und erinnert uns entfernt an die Räume in der Alhambra,

die wir auf der Anreise in Spanien gesehen haben.

 

Von hier aus war es dann nur noch ein kurzer Weg bis zu dem großen, sagenumwobenen Platz vor der Medina.

 

Gleich in der Zufahrt zum Platz reihen sich zig Pferdekutschen, die die Besucher durch die Stadt fahren wollen,

um ihnen die Denkmäler und Sehenswürdigkeiten zu zeigen. Im Vorbeigehen wird man von vielen der Kutscher

angesprochen und zum Mitfahren aufgefordert.

 

Kleinere Reparaturarbeiten am Fahrzeug, bzw. am „Antrieb“, werden gleich vor Ort durchgeführt.

So werden die Pferde bei Bedarf gleich auf der Straße neu beschlagen.

 

Nach etwa weiteren 100 Metern steht man dann Mitten auf dem Djamaa-el-Fna, dem Platz der Geköpften.

 

Hier versucht jeder so gut wie er kann, ein paar Dirham nebenbei zu verdienen.

Wer hier gedankenlos seine Kamera auf irgendeine Person richtet, muss damit rechnen, dass ihm sofort mehrere offene Hände entgegen

gestreckt werden, die nach ihrer "Gage" verlangen. Es handelt sich dabei zum Glück meist um kleinere Geldbeträge,

oder aber man handelt vorher einen angemessenen Preis mit den Personen aus.

Wer über ein starkes Teleobjektiv verfügt kann dann bei versteckten Aufnahmen auch schon mal unentdeckt bleiben.

 

Auf dem Platz geht es laut und quirlich zu und man kann, neben den ganzen Stimmen

der Verkäufer und Gauckler, allerlei Musikinstrumente gleichzeitig hören.

 

Bei den Schlangenbeschwörern ist das Teleobjektiv allerdings wenig von Nutzen, denn die sind meist von großen Menschentrauben umringt.

Da muss man dann schon mal ganz nah ran und verständlicher Weise auch einmal in die Tasche greifen.

Hat man seinen Obolus erst einmal entrichtet, kann man unbegrenzt seine Fotos machen, oder auch filmen.

Gefordert wurden 100 Dirham (etwa 10 Euro), bezahlt habe ich letztendlich 2 Euro. Das Feilschen hilft Geld zu sparen

und ist auf den hiesigen Märkten ein absolutes „Muss“! Uns kommt dabei immer wieder Gittes schwäbische Abstammung zugute.

Ihren Argumenten und Verhandlungstaktiken ist auch ein marokkanischer Markthändler nicht gewachsen.

Nach einer abgeschlossenen Verhandlung gab es deshalb häufig eine verbale Anerkennung von dem einheimischen Verhandlungspartner.

 

Als Danke schön bekam ich dann, zu Fotozwecken, auch einmal eine Schlange um den Hals gelegt.

Bei einer der schwarzen Kobras hätte ich das auf keinen Fall zugelassen.

Merkwürdigerweise streikte Gitte so gar schon bei der kleinen grünen Wasserschlange.  

 

Die kleine Schlange (für die Handtasche) hatte er immer dabei.

 

Auf jeden Fall sind die jungen Männer hier am Platz enorm geschäftstüchtig und es geht ihnen kein Fotograf durch die Lappen.

 

 

Auf dem Platz wimmelt es nur so von Gauklern und Schamanen, von Tänzern, Artisten und vermummten Frauen,

die einem die Haut mit Hennatattoo´s verschönern wollen.

 

Zeit für eine Erfrischung! Was liegt da näher, als einer der zahlreichen Orangensaft-Stände. Hier gibt es immer gute Laune und die leckersten,

handgepressten Citrussäfte. Der Preis für ein 0,2l Glas mit eiskaltem, frischem Orangensaft beträgt gerade mal 4 Dirham,

das entspricht in etwa 0,40 Euro.

 

Nach dieser schmackhaften Erfrischung wollten wir nun aber endlich mal zum eigentlichen Markt, dem „Souk“.

Die Verkaufszonen ziehen sich im Großen und Ganzen durch die gesamte Altstadt. Die Straßen

und Wege sind verschachtelt wie in einem Labyrinth und man sollte sie nach Möglichkeit nicht ohne einen Stadtplan betreten.

 

Jeder Weg sieht ähnlich wie der zuvor gegangene aus und auch die Verkaufsstände wiederholen sich immer wieder mit ihren Angeboten.

In manchen Straßen, oder auf einigen Plätzen hat man sich auf bestimmte Waren spezialisiert.

Da gibt es dann überwiegend Gewürze, Teppiche, Lederwaren, Holzarbeiten, oder aber auch Mittelchen, die man aus getrockneten,

zerriebenen Eidechsen herstellt und die dann, wenn man sie einnimmt, das Liebesleben positiv beeinflussen sollen.

 

Eine kleine Orientierungshilfe sind die zahlreichen Plätze außerhalb der dunkeln, mit Brettern überdachten Straßen.

 

Dieser Handwerksladen ist uns besonders aufgefallen. Eigentlich ist es ja gar kein Hand-, sondern ein Fußwerk, welches dieser Herr betreibt.

Er drechselt mit seinen Füßen die Äste von Oleander-Pflanzen.

 

 

Sein Enkel verkauft derweil die Produkte im Laden. Er preist diese als Handarbeiten seines Opas an und hat uns berichtet,

wie lange sein Großvater daran gearbeitet hat. Geht man dann ein Stückchen weiter des Weges, so wird man gleich in der Nachbarschaft

des Ladens noch viele weitere Verkäufer finden, die allesamt ihre Regale mit absolut identischer Ware gefüllt haben.

 

 

Es ist in der Medina von Marrakesch wie in einem Märchen von tausendundeiner Nacht.

Man fühlt sich zurück versetzt in eine Zeit, als Ali Baba und seine 40 Räuber noch ihr Unwesen trieben. Die vielen Händler,

im gesamten Souk gibt es über 3000 Läden, die einem unentwegt ihre Waren aufschwatzen, wovon jeder Einzelne die

absolute beste Handarbeit-, oder die preiswerteste Top-Qualität verkauft, sowie die vielen Eselskarren und Mopeds,

auf die man ständig acht geben muss, vermitteln einem immer wieder ein gewisses "Jäger und Opfer-Gefühl".

 

Der Bahnhof von Marrakesch.

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Als nächstes sollte es wieder an die Küste gehen, und zwar in die Nähe von Agadir.

Die Fahrt war recht unspektakulär, denn die Überquerung der Atlas-Ausläufer erfolgte bei Sichtweiten von 100-500 Metern.

Der gesamte Gebirgszug lag leider unter dichtem Nebel, gab aber an manchen Stellen auch mal einen kleinen Blick auf seine Schönheiten frei.

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Für die nächste Übernachtung hatten wir uns den Campingplatz "Atlantic-Parc" ausgesucht. Der CP hat alles was der Camper so braucht,

nur leider sehr, sehr kleine Stellflächen. Es kommt einem teilweise so vor, als hätte man für den Winterandrang die Plätze einfach halbiert.

Der Service und der Preis von etwa 10 Euro inkl. Strom und warmen Duschen ist vollkommen okay, aber aus diesem Grunde ist es

hier wahrscheinlich auch so voll. Es sind aber immer noch einzelne Plätze frei, also nicht ausverkauft.

Ich werde von diesem Platz keine Fotos einstellen, es lohnt sich einfach nicht. Wir werden morgen einen anderen Platz in der Nähe aufsuchen.

 

Der Grund warum wir "Atlantic Park" überhaupt ausgewählt haben ist der, dass es hier am Ort einen sehr begabten Künstler gibt,

der sich auf das Bemalen von Wohnmobilen spezialisiert hat. Da wir schon viel von "Rachid Nabil" gehört, aber auch schon einige

von seinen Werken gesehen haben, wollten wir ihn für unser Wohnmobil auch einmal in Anspruch nehmen.

Wir trafen uns mit ihm am Eingang des Campingplatzes und er zeigte uns eine große Auswahl seiner Bilder, die von kleineren

schwarz/weiß Zeichnungen, bis hin zu großen, mehrfarbigen Gemälden reichen. Viele Mobile von Marokko-Fahrern tragen bereits seine

Handschrift und ich vermute, dass er in den nächsten Jahren auch nicht arbeitslos werden wird.

Wir entschieden uns also für die Bemalung unserer Heckklappe und für die Tür des Gasbunkers. Über einen angemessenen Preis waren wir uns zum

Glück auch schnell einig und so konnten die Bilder gleich noch am selben Tag fertig gestellt werden.

 

Hier ein Bild vom Meister bei der Arbeit,

 

eines von der fertigen Gasbunkertür

 

und ein Bild von der bemalten Heckklappe. (Minigarage)

Manch einer mag solche Bilder als kitschig empfinden, doch für uns wird es das Symbol für eine traumhafte Reise bleiben.

 

Der Strand nördlich von Agadir bei Taghazout. Und in der oberen Bildmitte, oben am Berg,

kann man unseren neuen Campingplatz erkennen.

 

Auch schon jetzt ein gut besuchtes Wavesurfer-Revier.

 



Der Campingplatz "Terre d´Ocean" lag oberhalb der Küstenstr., nördlich von Agadir und war gut besucht.




Aber auch die sogenannte "Platte", ein sehr großer Bereich direkt unten am Strand, war aber auch von "Wildcampern" übersäht.

Wir schauten uns den Platz wohl auch einmal an, konnten uns aber mit all dem Müll und Dreck, den wohl einige der "Wildcamper"

dort hinterlassen, nicht anfreunden. Dort wird man es bestimmt auch nicht so genau mit der Entsorgung von Toilettenkassetten

und Grauwasser nehmen. Bei einem Gespräch sagte uns ein Marokkaner, dass das "Wildcampen" ansich kein Problem sei,

die Campingplätze sind immer voll und die Besucher und Touristen müssten ja schließlich irgendwo bleiben.

Aber dass manche von ihnen einfach die Toilettenkassetten hinter dem nächsten Gebüsch entleert und der Dreck so ins Grundwasser gelangt,

das wäre eine große Schweinerei den Einwohnern des Landstriches gegenüber. die holen nämlich oftmals diese stinkende Brühe

wieder als Trinkwasser aus dem einzigen Brunnen in der näheren Umgebung.





Direkt in der Nähe des CP´s ging eine kleine Starße ins Landesinnere. Dieser Weg führte in das "Paradies Valley",

eine Gegend, die früher ein sehr beliebter Aufenthaltsort der Hippies war.

Und wer sich hier schon einmal umgeschaut hat, kann den Grund dafür ganz bestimmt gut verstehen.

Durch das enge Tal fließt ein kleiner Wasserlauf, der in der Regenzeit auch schonmal einige Wasserfälle bildet,

die bei niedrigerem Wasserstand auch gern als Badegelegenheit genutzt werden.

 

 

Überall wachsen Palmen und bilden entlang des Wasserlaufs kleinere Oasen mit üppigem Grün,

als Kontrast zu dem Ocker der Felsen und Berge.

 

Steile Klippen erheben sich und zeigen dem Besucher, wie vielfältig die Gesteinsschichten im inneren der Berge sind.

 



Hier und dort findet sich am Rande des Weges auch ein Café, oder Restaurant, in dem man traditionelle Speisen und Getränke anbietet.

Als Gast ist man dort immer herzlich willkommen.


Dort wird dann auch schon mal handgebackenes Brot gereicht. Das Brot wird ganz frisch in solchen Öfen gebacken.

Rechts im Ofen wird Holz entzündet und wenn sich eine richtig gute Glut gebildet hat, kommt der frische Brotteig auf die linke Seite im Ofen,

um richtig aus zu backen. Das schmeckt würzig und hat dazu den unverkennbaren Holzgeschmack.

 



Überall findet man auffällige Farbkleckse der Natur. Kein Wunder, dass sich an manchen Stellen immer noch

Nachkömmlinge der damaligen „Blumenkinder“ angesiedelt haben.

Überall wachsen Mandelbäume, die mit ihrem dezentem Rosa und Weiß die Landschaft verzaubern.

 

Und der Ausblick von den Passhöhen war traumhaft schön und reichte weit ins Land hinein.

 

An einigen Stellen konnte man sogar noch den Schnee auf den Spitzen des entfernten Altlas-Gebirges sehen.

 

In den wenigen Ortschaften, die man auf dem Weg durch das "Paradies Valley" durchfährt, trifft man auf nette und gesprächige Bewohner, 

 

die einem auch schon mal ein paar archäologische Funde und Versteinerungen, bzw. Halbedelsteine verkaufen wollen.

Es geht ihnen aber in erster Linie darum, auch etwas von den wenigen Menschen zu erfahren, die hier auf ihrer Reise vorbei kommen.

 

Schon von weiter Ferne wird beobachtet, wer sich denn da in das kleine Dorf verirrt hat.

 

Wie selten sich jemand hierhin verirrt, kann man am besten an diesem schlafenden Esel sehen. Er stand mitten auf der Straße

und bewegte sich  nicht einen Meter zur Seite, als wir mit unseren knatternden Motorrädern an ihm vorbei fuhren.

 

Und immer wieder waren wir mit den Maschinen ein spannendes Erlebnis für die vielen Kinder in den kleinen Siedlungen.

 Wenn sie die Motoren hörten kamen sie gleich winkend gelaufen. Sie waren immer freundlich, aufgeschlossen und sehr an uns interessiert.

 

Am Ausgang des Tales trafen wir dann auf eine riesige Herde von Dromedaren, 

 

die hier, entlang der Küstenstr., von einem Weidegebiet zum nächsten zog.

 

Wir entschlossen uns dazu, wieder über die Küstenstr. zu unserem Camp zurück zu fahren.

Hier am Wasser des Atlantik war es sehr stürmisch und der Wind trieb die feinen Sandkörnchen des nahen Strandes,

aber auch mancherorts die feinen Wassertröpfchen des aufgewühlten Meeres, über die Straße.

 

Nun ging es nochmal um einige Ecken entlang der Küstenlinie und dann konnten wir unseren CP schon aus der Ferne,

oben am Berg, erkennen. Diese beschriebene Strecke war zwar nur etwa 200 km lang, aber wir brauchten wegen der vielen

beeindruckenden Zwischenstopps fast 8 Stunden für den Weg.

Es war wie die Fahrt durch ein kleines, vielseitiges und doch so beschauliches Paradies.

Den Abend verbrachten wir dann wieder in aller Ruhe auf dem Campingplatz, hoch über den tosenden Wellen des Meeres.

 

Wir machten an den folgenden Tagen noch einige weitere Touren in die abgelegene Dörfer

 

und trafen immer auf teils neugierige, aber durchweg freundliche Bewohner, die auch gerne schon mal ausprobieren wollten,

wie man denn auf einem solchen Motorrad sitzt.

 



Das kleine Küstenstädtchen Taghazout , zwischen unserem Camp und der großen Hafen-, und Touristenstadt  "Agadir".

Auf der Küstenstr., bei Agadir, haben wir diesen interessanten Laster gesehen. Ein Viehtransport mit 2 Kühen auf dem Dach.

 

Als der LKW an uns vorüber war bemerkten wir, dass es zu dem Gesehenen doch tatsächlich noch eine Steigerung geben kann,

denn der Kuhhirte fährt auch gleich noch auf dem Dach mit und grüßt uns freundlich.

 

Es geht aber noch besser, denn dieses Gefährt sahen wir auf der Strecke zwischen Marrakesch und Agadir, mitten im Atlas-Gebirge. 

Wer behauptet denn, dass dieses Fahrzeug überladen ist? So lange noch etwas drauf passt ist doch alles in Ordnung, oder?

Für unsere nächste Station sind wir von Agadir ins etwa 200 km entfernte Tafraoute umgezogen. Dieses bedeutet,

dass es nun von der Küste ins Landesinnere geht. Die Fahrt durch Agadir verlief problemlos. Agadir ist wohl die am stärksten

an Europa angelehnte Stadt von Marokko.

Nach etwa eineinhalb Stunden erreichten wir den Ort Tiznit, von wo aus die Straße direkt nach Osten abzweigt.

 

Außerdem nähern wir uns nun dem Antiatlas-Gebirge, dessen Ausläufer wir immer deutlicher erkennen können.

 

Kurz vor Tafraoute hat sich dann auch die Vegetation dem Klima angepasst. Alles ist spärlicher geworden

und es wachsen vieler Orts große Palmen.

 

Hier bestehen die Berge aus riesigen Granitblöcken die über den Ortschaften hängen. In diese Felsformationen

 sind die Häuser hinein gebaut.

 

Tafraoute liegt südöstlich von Agadir, im Antiatlas-Gebirge, im südlichen Marokko.

 

Unser nächster Schlafplatz ist der CP „Granite Rose“, direkt am Ortseingang von Tafraoute. Der CP befindet sich innerhalb eines ummauerten

Hofes und ist recht gemütlich. Omar Sidki, der Platzbetreiber, ist um seine Gäste sehr bemüht und gleichzeitig "Mädchen für alles".

 

Er bietet auch selbst gemachte Tajine an, die man wahlweise mit Fisch, Huhn, oder Rindfleisch bestellen kann.

Ebenso kocht er auch auf Bestellung das arabische Gericht Couscous. Die Preise sind moderat

und das Essen wird schmackhaft und brutzelnd ans Wohnmobil gebracht.

 

Omar hat uns einige Tipps gegeben, die wir uns unbedingt anschauen sollten. Und so machten wir uns am nächsten Tag

auf den Weg zur Palmen-Oase "Ait Mansour".

 

Als Erstes ging es durch die wüstenähnlichen Landschaften, die gleich hinter der Ortschaft beginnen.

 

Die Straße schraubt sich in die Flanken des Antialtlas, von wo aus wir erstmals auf die Zelte der dort lebenden Berber schauen konnten.

 

Für sie muss das Leben in dieser Einöde ein ständiger Kampf sein und es muss selbst das Feuerholz

aus der kargen Umgebung zusammen gesucht werden.

 

Je weiter wir fuhren, umso skurriler veränderte sich die Landschaft. Mal war es ähnlich wie im Grand Canyon,

 

mit tiefroten Felsen die von der Erosion stark zerklüftet waren.

 

Und etwas weiter, wenn auch nur ein kleiner Wasserlauf vorhanden war, durchfuhren wir traumhafte Palmenoasen.

 

 

Die Oase „Ait Mansour“ ist ein sehr weit reichender grüner Streifen, der sich durch die „Ait Mansour-Schlucht“ erstreckt.

 

 

Überall an dem derzeit trockenen Flussbett wachsen große Palmenwälder und die Straße schlängelt sich zum

Teil zwischen den wuchtigen Stämmen hindurch.

 

Auch wenn zurzeit kein Wasser in dem Flussbett fließt, so finden die, tief ins Erdreich reichenden,

Wurzeln der Palmen immer noch ausreichend Wasser.

 

 

 

Oberhalb des Wasserlaufs findet man immer wieder Ortschaften, die wie kleine Burgen aus den Palmenwipfeln heraus ragen.

Schön zu erkennen sind auch die einzelnen Felsschichten, und wie sie bei der Entstehung des Gebirgszuges verformt wurden.

 

 

 

Viele der Orte sind schon zum Teil zerfallen und verlassen,

 

aber man findet immer wieder freundliche Menschen, die in dieser kargen Landschaft leben und arbeiten.

 

Am südlichsten Punkt unserer Runde, dem Abzweig zur Goldmine "Akka" konnte man dann wirklich „Wüste“ zu der Landschaft sagen.

 

Übrigens, die meisten Menschen definieren mit dem Begriff „Wüste“ die Sandwüste der Sahara. Dabei macht aber die Sandwüste,

im arabischen „Erg“ genannt, mit ihren Dünen nur knapp 20% der eigentlichen Fläche der gesamten Sahara aus.

Die restlichen 80% sind Geröll-, Kies- und Felsenwüsten, in denen große Trockenheit herrscht

und die sich über eine GesamtFläche von über neun Millionen Quadratkilometern erstrecken.

 

Den Rückweg mussten wir über weite Strecken durch das ausgetrocknete Flussbett des „Qued Tazougart“ zurücklegen.

dieser führte häufig in zahlreichen Schleifen an den steilen Klippen der Felsen entlang.

 



Zum Abschluß der Tour machten wir dann noch, kurz vor Tafraoute, einen Abstecher zu den bunten Felsen.

Die riesigen, von der Erosion rundgeschliffenen Granitblöcke, unweit der Straße südlich von Agard-Oudad,

wurden von dem belgischen Künstlers Jean Vérame mit leuchtend bunten Farben angemalt.

 

Seitdem werden die Farben in regelmäßigen Abständen immer wieder erneuert. Diese Stätte ist sehr weitläufig

und wird gerne von den Touristen besucht.

 

Der nächste Tag sollte uns in die kargen Felsen des Atlas-Gebirges führen. Unser erstes Ziel war der Löwenkopf-Felsen.

Wir hatten schon am Vortag nach dem Kopf Ausschau gehalten und ob wohl der Berg weithin über die Landschaft gut sichtbar ist,

 konnten wir den Kopf nicht entdecken, denn in der Abendsonne kann man die Konturen des Kopfes nicht sehen,

weil die Licht-,und Schattenverhältnisse nicht stimmen. So hoffe ich nun, dass die frühe Morgensonne den Löwenkopf für

euch "ins rechte Licht" gerückt hat.

 

Auf geht´s. Und ab in die Berge.

 

Ein marokkanischer Wegweiser.

 

Die Piste zog sich in großen Bögen immer weiter hinauf.

 

Die Felsen hatten immer wieder neue Formen und Farben und man konnte den Verlauf des Weges aus großer Höhe sehr gut nachvollziehen.

 

Auch wenn man annahm, dass die Landschaft hier oben doch recht einsam sei, so tauchten doch immer wieder ein paar Leute auf,

die einem zuwinkten, oder unserer Motorradfahrt Zuspruch signalisierten.

 

 

Hier gibt es mit Sicherheit viele Stellen im Gebirge, auf die noch niemals ein Mensch seinen Fuß gestellt hat.

Die Klippen sind so steil, scharf und unerreichbar gefaltet.

 

An manchen Stellen sah das Gestein so düster aus, als hätte die Erde ihre Gebeine an die Oberfläche gedrückt

und als dunkle Kulisse für Mordor aus dem „Herrn der Ringe“ gedient.

 

Nach mehreren Stunden Fahrt gelangten wir an den Rand des Gebirges und die vorher so schroffen

und zerklüfteten Felsen wichen dann einer hellen, sandigen und sanften Hügellandschaft.

 

Aber auch hier wieder diese Abwechslungen in Formen und Farben.

 

 

Auch wenn es aus der Ferne nicht so aussieht, aber es handelt sich immer noch um die Geröllwüste, wo es vor lauter Steinen

und Geröll kaum möglich ist, auch nur einen einzigen Spatenstich ins Erdreich zu machen.

 

Und dort wo sich das Grundwasser sammeln kann, also in den Niederungen und Tälern zwischen den Hügeln,

 

dort findet man Mandelbäumchen und kleinere Gewächse, die sich an diese harte Umgebung angepasst haben.

 

An den steilen Hängen und Flanken des Atlas findet man immer wieder kleine Siedlungen,

die aus den typischen "Lehmburgen" dieser Region, bestehen.

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An dieser Stelle möchte ich mich einmal mehr bei meiner treuen Reisebegleitung, meiner Frau Gitte, bedanken.

Sie hat eine unerschöpfliche Energie, wenn es darum geht, neue Ziele zu erreichen. Mit ihr zusammen ist diese Reise ein

phantastisches Abenteuer, welches wir Beide wohl für immer in unserer Erinnerung behalten werden.

_______________________________________________Vielen Dank____________________________________________________

 

 

Da wir in den letzten Tagen sehr viele Kilometer mit unseren Mopeds zurückgelegt haben, werden wir sie heute erst

einmal stehen lassen und uns zu Fuß den nahegelegenen Ort „Tafraoute“ anschauen.

 

Hier steht das Mandelblütenfest bevor und die gesamte Ortschaft wird herausgeputzt und mit neuer Farbe gestrichen.

 

Auch die sonst üblichen und ausgedehnten Teepausen wurden aus diesem Grunde reduziert.

 

Hier nun mal ein paar Bilder und Kommentare zu den Läden und dem Geschäftsleben in Tafraoute :

Es gibt hier Lebensmittel und Feinkostläden,

 

Obst und Gemüse direkt vom Erzeuger.

 

Bekleidungen, Haushalt und Souvenirs,

 

Handel direkt aus dem Auto heraus.

 

Selbstverständlich fehlen auch hier in der „EinkaufsMeile“ die Schuhgeschäfte nicht.

 

Alles liegt central und ist fußläufig erreichbar.

 

Den ortlichen Kunstgalerien wird häufig die Möglichkeit geboten, ihre Exponate in umfangreichen Events und Live-Darbietungen zu präsentieren.

 

wer nach einer ausgiebigen Shoppingtour nicht weiß, wie er seine gerade erworbenen Schätze zu seinem Wohnmobil befördern kann,

 

der findet hier ein ausgeklügeltes Logisticsystem, welches durch seine bescheidene Einfachheit und Effektivität kaum zu überbieten ist.

 

Teppiche und Auslegeware in reichlicher Auswahl.

 

Hier ist Gitte gerade dabei, einem fliegenden Teppich mal genauer unter die Flügel zu schauen.

 

Wandschmuck, Sammelteller und natürlich auch das berühmte „Spieglein an der Wand“, alles ist hier bei "Ali Baba" zu haben.

 

So gar seinen geliebten, schwer zusammen getragenen Schmuck und die berühmte Wunderlampe von Aladin bietet er hier zum Verkauf an.

Das Feilschen um einen angemessenen Preis ist in diesem Falle eine unabdingbare Voraussetzung.

 

 

Hier ist alles unterwegs, Männlein

 

wie auch Weiblein. Jeder ist den Reisenden gegenüber freundlich und hilfsbereit.

 

Selbst bei den Teenies ist es nicht anders als man es von zuhause her kennt. Alles dreht sich um das neuste Smartphone

und um die besten „App´s“ aus dem Apple-Store, oder dem Google-Play-Market. Wirklich alles ganz genau so wie bei uns daheim.

 

Und das Schöne daran ist, dass alles nur einen Steinwurf vom Campingplatz entfernt ist.

 

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