Unsere Winterflucht 2024 - 2. Teil
Samstag, 24.02.24
Nach einer unruhigen Nacht von Donnerstag auf Freitag und weiterhin anhaltenden Regen beschlossen wir noch den Freitag abzuwarten, wie sich das Wetter entwickelt,
um dann entweder wieder ins Landesinnere zu fahren oder an der Küste weiter gen Westen zu reisen. Viel unternehmen konnten wir bei dem schlechten Wetter nicht,
sind aber dann doch noch ein Stückchen entlang der Küste gefahren.
Kurz nach dem wir uns auf den Weg gemacht hatten sahen wir durch Zufall am Strand ein besonderes Schauspiel.
In rhythmischen Abständen schoss immer wieder ein starker Wasserstrahl ca. 10 bis 15 m hoch in die Luft, um kurz darauf wieder in sich zusammen zufallen.
Dabei handelt es sich um sogenannte Bufónes. Bufónes sind Hohlkammern unter den Klippen, die eine kleine Öffnung nach oben, zur Oberfläche haben.
Wenn nun die starken Wellen das Wasser in die Hohlkammer drücken, wird es nach oben, durch die kleinere Öffnung gepresst
und schießt wie bei einem Gysier hoch in die Luft. Da die Wellen immer wieder in fast regelmäßigen Abständen heranrollen,
steigt im gleichen Rhythmus auch immer wieder eine Wasserfontaine auf.
Der nächste sehenswerte Ort hieß Cóbreces und die bunte und stattliche Kirche der kleinen Gemeinde begrüßte uns schon aus der Ferne.
Noch ein Stückchen weiter folgte dann der Badeort Comillas. Da man am Strand fast weggeblasen wurde, machten wir lieber eine kleine Ortsbesichtigung.
Im alten Ortskern dominieren noch zahlreiche regional typische Natursteinhäuser. In vielen der Häuser gibt es Läden und Geschäfte,
die mit ihren Waren und Aushängen die Besucher zum Einkauf animieren sollen.
Hier ist in der wärmeren Jahreszeit bestimmt noch viel mehr Volk auf den Straßen und Plätzen, als jetzt im Februar.
Etwas abseits von Ortskern, auf einem Hügel, befindet sich ein sehr alter Friedhof, der durch seine historische Art und seine besondere Lage zu den
besonderen Sehenswürdigkeiten der kleinen Stadt zählen dürfte.
Für die Überschaubare größe des Friedhofes sind auf der kleinen Grundfläche wirklich viele Grabstätten zu finden.
Nach der Besichtigung fuhren wir dann bei verhältnismäßig starkem Regen zum nächstgelegenen Stellplatz und verbrachten dort die vergangene Nacht.
Es regnete in der Nacht so gut wie ununterbrochen und wir durchstöberten die Wettervorhersage nach Orten, in denen es in den nächsten
Tagen trocken sein sollte. Am besten schien die Gegend um León geeignet und so starteten wir in diese Richtung.
Zwischen unserem Startort Comillas und León liegen allerdings die Picos de Europa, ein spanisches Kleinstgebirge mit immerhin über 200 Gipfeln,
die eine Höhe von über 2000 m ü.N. erreichen. Schon von weitem war zu erkennen, dass alles was in den letzten Tagen an der Küste als Regen vom
Himmel gefallen ist, dort oben in den Bergen als Schnee aus den Wolken fiel.
Die zeitweise sehr schmale Passstr. führte zunächst in einem Tal an den Felsflanken entlang, von denen immer häufiger auch kleinere Wasserfälle herunter rauschten.
Mit der Zeit schraubte sich die Straße dann mit jeder Biegung etwas mehr in die Höhe. Immer näher kam der Bereich der Berge,
die mittlerweile durch den anhaltenden Schneefall schon leicht gepudert waren.
Kurz darauf begann dann auch für uns der Schneefall und wir die Vermutung kam auf, dass der Pass gesperrt sein könnte.
Die Begegnung mit diesem Räumfahrzeug ließ Böses ahnen.
Auf der Höhe von etwa 1100 m begann dann der Schnee dauch auf der Straße liegen zu bleiben. Das war der Zeitpunkt, dass wir beschlossen, die
Aktion zu beenden und lieber um das kleine Gebirge herum zu fahren. Der Scheitelpunkt des Passes liegt bei ungefähr 1300 m
und bis zu dieser Höhe hätte uns noch einiges erwarten können.
Wir fuhren also ein gutes Stück der Strecke zurück und nahmen dann einen Weg westlich der Picos de Europa. Aber auch auf dieser Straße erreichten wir
eine Höhe über 1375 m, allerdings lag dort wesentlich weniger Schnee und die Fahrbahnen waren komplett frei.
Da es in diesem Bereich auch keinen Schneefall gab, hatten wir immer wieder die Möglichkeit anzuhalten und die herrliche Landschaft zu bestaunen.
Auch unser Hundetier hatte sichtlichen Spaß an einer kleinen Schneeballschlacht. Sie versuchte jedenfalls immer die Schneebälle mit dem Maul aufzufangen.
Und wenn sie einen Ball gefangen hatte, wurde er fein säuberlich zwischen den Pfoten abgelegt, um im selben Moment kräftig hinein zu beißen.
Als wir dann wieder ins Tal hinab fuhren, tat es richtig gut mal wieder die grünen, sonnenbeschienenen Berghänge zu sehen und zu wissen,
jetzt ist der Regen erst einmal hinter dem Berg. Nun stehen wir auf einem Stellplatz in dem Dörfchen "Valencia de Don Juan",
südlich von der schönen Stadt León, und werden morgen Vormittag mal den kleinen Ort näher anschauen.
Sonntag, 25.02.24
Als wir am Samstagnachmittag in Valencia de Don Juan ankamen, hatten wir keinen Antrieb mehr dazu uns den Ort noch näher anzuschauen. Es wurden die üblichen
Handgriffe erledigt, das Essen gekocht und dann gemeinsam gegessen. Am nächsten Morgen zogen wir dann aber los, um uns die Sehenswürdigkeiten anzuschauen.
Das Castillo de Valencia de Don Juan ist eine Burg, die im 14./15. Jahrhundert errichtet wurde. Die Burg ist ein geschütztes Baudenkmal (Bien de Interés Cultural).
Die Burg, die sich an der Stelle einer römischen Befestigungsanlage befindet, wurde ab Ende des 14. Jahrhunderts für Johann von Portugal errichtet.
Von der mittelalterlichen Anlage sind heute noch drei Wehrtürme im südlichen Teil erhalten. Der Hauptturm, der alles überragt, besitzt sechs schlanke
Treppentürmchen, die über den Turmabschluss hinausragen. Die Burgseite zum Dorf wird von einem Graben und runden Wehrtürmen gesichert.
Ein anderes sehenswertes Bauwerk ist das Edificio Centinela. Das Centinela-Gebäude ist ein Bauwerk, das einem modernistischen Gebäude ähnelt. Verantwortlich für die
Arbeiten ist Santiago Nava, der 1990 mit dem Bau begonnen hat. Das Gebäude steht auf einem Sockel aus acht Achtecken und besteht aus insgesamt fünf
unabhängigen Häusern mit Stampflehmwänden, Hunderten von Felsbrocken, Fenstern und Wasserspeiern und völlig unregelmäßige Strukturen und Anordnungen.
Ich habe im Netz gelesen, dass es auch als das Batman-Haus bezeichnet wurde.
Nach dem Rundgang sollte es dann aber wieder mit unserer Reise weitergehen. Als wir über die Brücke des Rio Esla ging warfen wir noch einmal einen
Blick zurück auf die Festung und fuhren dann zu unserem nächsten Ziel.
Auf dem weiteren Weg kamen wir häufig an solchen Höhlenhäusern vorbei, die heute zum Teil schon eingestürzt sind oder als Lager- und Geräteschuppen dienen.
Ein weiteres Highlight auf unserer Route war die Ortschaft Tordesillas. Die Kleinstadt Tordesillas (etwa 8600 Einwohner) liegt auf dem Nordufer des
Rio Duero in der kastilischen Hochebene in einer Höhe von etwa 700 m. Die Provinzhauptstadt Valladolid befindet sich gut 30 km (Fahrtstrecke) nordöstlich;
die historisch bedeutsame Marktstadt Medina del Campo ist knapp 30 km in südlicher Richtung entfernt. Das Klima im Winter ist durchaus kalt,
im Sommer dagegen warm bis heiß; die spärlichen Regenfälle (ca. 385 mm/Jahr) fallen verteilt übers ganze Jahr.
Und wieder eine Festung, diesmal eine besonders trutzige. Das Castillo de Coca, bei der Kleinstadt Coca, liegt in der zentralspanischen Provinz Segovia,
am Zusammenfluss der Flüsse Eresma und Voltoya, und circa 60 Kilometer westlich der Burg Pedraza.
Die Burg wurde im 15. Jahrhundert von Bischof Alonso de Fonseca errichtet. Ihr Bau wurde im Jahr 1453 begonnen und gegen Ende des 15. Jahrhunderts abgeschlossen.
Sie ist von einem tiefen Wallgraben (Zwinger) umgeben und gilt als einzigartiges Beispiel spanischer Burgen im Mudejarstil.
Wie alle Bauten dieses Stils besteht auch die Burg Coca beinahe zur Gänze aus Backstein.
Der arabische Einfluss wird an den Dekorationselementen wie Stuck und Bandwerk an der Mauer des Bergfrieds, an der ein in einen Spitzbogen
eingefügter arabischer Hufeisenbogen auffällt, und an den Toren offenbar. Ein Teil der im Besitz des Herzogs von Alba befindlichen Anlage
wurde in den 1950er Jahren vom spanischen Staat rekonstruiert und beherbergt heute eine forstwirtschaftliche Fachschule mit Internat.
Von Coca aus war es nur noch ein Katzensprung bis zur historischen Stadt Segovia.
Segovia ist eine historisch und kulturell bedeutsame Stadt im zentralen Spanien und zählte im Januar 2022 50.802 Einwohner.
Sie ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Provinz Segovia in Kastilien und León und Sitz des römisch-katholischen Bistums Segovia.
Segovia zählt zusammen mit Toledo und Ávila zu den drei historischen Metropolen in der Umgebung der spanischen Hauptstadt.
Jetzt gehen wir aber erst einmal schlafen und morgen wollen wir uns dann die Altstadt einmal genauer anschauen.
Montag, 26.02.24
Ein Besuch in der historischen und kulturträchtigen Stadt Segovia.
Der Legende nach wurde Segovia von Herkules dem Ägypter, einem Urenkel Noahs, um das Jahr 1076 v. Chr. gegründet. Im ersten Jahrtausend v. Chr.
siedelten hier die keltischen Vaccaei. Plinius berichtet von dem Widerstand dieses Volkes gegen die Römer um 80 v. Chr. Segovia trat als Stadt
in Erscheinung, in der zuvor eine keltische Burg existiert haben muss, von der aus der große Widerstand gegen die Römer ausging.
Die Stadt wurde dennoch eingenommen. Danach begann der Aufbau als römische Stadt, die ihren römischen Namen behalten hat.
Der Ort wurde wichtiger Heeresstützpunkt der Römer an einer zentralen Route von Norden nach Süden.
Unser heutiger Bericht beginnt an dem großen Aquädukt, im Stadtkern von Segovia.
Der römische Aquädukt im Osten der Altstadt ist ca. 28 m hoch und 728 m lang. Er hat 118 Bögen und stammt aus dem 1./2. Jahrhundert n. Chr.
Er versorgte bis 1974 die Stadt mit Wasser aus dem über 18 km weit entfernten Fluss Río Frío. Schon damals eine nachhaltige Investition.
Der innerhalb der noch teilweise erhaltenen Stadtmauer liegende historische Stadtkern von Segovia, mit seinen Kirchen und zahlreichen Monumenten und
Profanbauten, ist besonders sehenswert und gehört seit 1985 zum UNESCO-Welterbe.
Innerhalb der Altstadt stehen mehrere romanische Kirchen – die meisten von ihnen haben eine durch Arkaden geöffnete Südvorhalle,....
....über deren ehemalige Funktion (Gerichtshalle, Versammlungsort, Wandelgang etc.) Unklarheit besteht.
Der Alcázar von Segovia zählt zu den bekanntesten Burgen in Spanien. Der Baubeginn wird auf das 11. Jahrhundert datiert, nachdem die Christen im
Zuge der Reconquista die Kontrolle über Segovia erlangt hatten. Der Bauherr war Alfons VI. Die Burg wurde auf einem schmalen Bergrücken zwischen
den Flüssen Eresma und Clamores errichtet. Dadurch wurde die Errichtung eines Ringgrabens überflüssig. Segovia war im Laufe der
Jahrhunderte immer wieder Residenz der spanischen Könige. So fügten viele Herrscher immer neue Merkmale und individuelle Bauvorstellungen
in die Burganlage ein. Bestes Beispiel ist der massive rechteckige Donjon gegenüber dem alten runden Turm im hinteren Teil der Anlage.
Johann II ließ den rechteckigen Prunkturm, mit seinen 12 kleinen Rundtürmchen im 15. Jahrhundert errichten.
Die spätgotische Kathedrale im Zentrum der Altstadt wurde auf Anordnung Kaiser Karls V. in den Jahren von 1525 bis 1577 errichtet.
Die 67 m überspannende Vierungskuppel und der 88 m hohe schlanke Turm stammen in ihrer heutigen Form aus dem 17. Jahrhundert.
Und in dieser lebensfrohen und lebendigen Stadt stimmt es sogar den Teufel ein, ein Selfie vor dem Aquädukt von sich zu machen.
Mal schauen, ob es geklappt hat.......tatsächlich, passt!
Und mit diesem Motiv sagen wir für heute "Gute Nacht". Es war wieder einmal ein erlebnissreicher Tag. Wir werden bestimmt gut schlafen.
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Dienstag, 27.02.24
Heute fuhren wir von der schönen Stadt Segovia weiter und unser geplantes Ziel sollte der "Cañón del Río Lobos Natural Park" sein.
Und wie dem so ist, kommt vor dem Ziel die Anreise.
Am Morgen waren noch die Berge in der Gegend von Segovia von frischem Schnee gepudert und die Straßen waren nass.
Auch der Wind schüttelte das WoMo während der Fahrt ordentlich durch.
Es änderte sich, je weiter wir nach Osten kamen, aber es war noch weit von dem entfernt, wie wir Spanien aus den früheren Jahren kannten.
Unser erster Stop erfolgte in Turégano, wo es eine interessante Burganlage, und einen großen Dorfplatz gibt. Ein Grund, sich das Ganze einmal aus der Luft anzuschauen.
Erstaunlich, so viele Autos auf dem Plaza de España, aber nicht ein Fussgänger im ganzen Dorf auf der Straße.
Erhaben ist die über den Häusern thronende Burg aus dem Mittelalter, in deren Inneren sich die Kirche San Miguel befindet.
Die wehrhafte Burg verfügte über den Wohnkomplex und 2 Burgmauern. Von dem äußeren Mauerring existieren allerdings nur noch einige Fragmente.
Weiter ging es über kleine Landstraßen dem Ziel entgegen. Die nächste eingeplante Sehenswürdigkeit war über dem malerischen Örtchen Peñaranda de Duero zu finden.
Der Ort hat noch 510 Einwohner und wurde als Kulturgut (Bien de Interés Cultural) in der Kategorie Conjunto histórico-artístico anerkannt.
Dort befindet sich nämlich, ca. 60 m über dem Ort, ein größeres Teilstück einer alten Befestigungs und Burganlage. Die alten Mauerreste reichen bis ins Dorf hinunter.
Hier oben an der Burg wehte ein extrem starker Wind, der nicht nur der Drohne einiges abverlangte,....
....sondern auch unsere Sunny zu umkehren bewegte. Da konnte man sich nicht so richtig wohlfühlen.
Nach einer weiteren Fahretappe erreichten wir dann den "Cañón del Río Lobos Natural Park". Hier hat sich im Laufe der Jahrtausende der Rio Lobos ein tiefes Tal
in das Gestein gefressen und dabei einige skurille Felsformen herausgespült.
Und wie zu unserer Begrüßung lief uns gleich bei der Ankunft Meister Reinicke-Fuchs über den Weg. Er nahm kaum Notiz von uns
und ging recht unbeeindruckt seinem Pfad entlang und ließ und einige schöne Fotos machen.
Natürlich war es für mich ein "Muss", von dieser beeindruckenden Landschaft, auch Luftaufnahmen zu machen und lies dazu die kleine Drohne wieder aufsteigen.
Es ist aber auch möglich, dass man im Verlauf der Straße, von einer großen Aussichtsplattform einen Blick in den Cañón del Río Lobos werfen kann.
Und dort sind wir dann auch wieder unseren alten Bekannten, den Geiern, wieder begegnet.
Dieses Mal konnte ich sie sogar auf Augenhöhe fotografieren, denn sie flogen in etwa gleicher Höhe über den Canyon, wie die Aussichtsplattform angebracht war.
Unseren Übernachtungsplatz haben wir dann unten im Tal am Flusslauf ausgesucht. Hier konnten wir dann noch zum Abend eine schöne gemeinsame Wanderung
entlang des Wasserlaufs machen.
Wir waren in der Nacht ganz allein auf dem Parkplatz und konnten, bei sternklarem Himmel, so einigen nachtaktiven Tieren zuhören.
So weit unsere bisherige Reiseroute.
Mittwoch, 28.02.24
An diesem Reisetag soll es unter anderem nach Soria zu dem Kloster San Saturio gehen.
Wir hatten im Internet einige wunderschöne Fotos von der Klosterkapelle, die in die Felsen über dem Fluss Douro gebaut ist,
gesehen und wollten uns dieses Kleinod doch gerne auch einmal persönlich anschauen.
Zur Geschichte des Eremiten Saturio:
Saturius von Soria oder auch Saturius von Numantia (spanisch San Saturio; * um 493 in Soria; † um 570) war ein spätantiker westgotischer Eremit im Norden der Iberischen Halbinsel.
Er wurde erst im Jahr 1753 durch Papst Benedikt XIV. offiziell kanonisiert; sein Festtag ist der 2. Oktober.
Gemäß der Überlieferung stammte Saturius aus einer wohlhabenden westgotischen Familie. Nach dem Tod seiner Eltern verschenkte er das ererbte Vermögen an die Armen
und zog sich in eine Höhle in der Sierra de Santa Ana bei Soria zurück, wo er sich seinen Kontemplationen hingab, aber auch eine Kapelle zu Ehren des Erzengels Michael baute.
Er war bereits ein alter Mann, als er Besuch vom 15-jährigen Prudentius bekam, der sieben Jahre lang bis zu seinem Tod sein Schüler und Gehilfe wurde. Prudentius begrub
den Leichnam seines Mentors in der Höhle; anschließend begab er sich in seine Heimat, wo ihm schon bald (572 ?) die Bischofswürde von Tarazona angetragen wurde.
Der Aufgang zum Wohn- und Arbeitsbereich, sowie zu der prunkvollen Kapelle führte durch zum Teil enge Felsund Höhlengänge.
Hier oben in der kleinen Felsnische, links neben dem Kerzentablet, liegen unter einem Grabstein die sterblichen Überreste von Saturius.
Diese Nachbildung seine Wohnkammer soll dem Betrachter vermitteln, wie der Eremit zu Lebzeiten hier gearbeitet und gewohnt hat.
Die Endtäuschung war groß, als wir zu der Kapelle hinauf kamen und dieser Teil der Eremitage wegen Restaurierungsarbeiten komplett gesperrt war.
Ausgerechnet jetzt, wo wir uns doch so gerne die prächtigen Fresken und Malereien anschauen wollten. Schade.
Also machten wir uns nach einer kurzen Pause wieder auf den Weg. Zum Abschied winkte uns dann noch ein freundlicher Flusskrebs mit seinen Scheren hinterher.
Wieder ging es durch das weite Hinterland, fernab von Nationalstraßen und Autobahnen. Und wieder vorbei an unzählbaren Festungen....
....und alten, trutzigen Kirchenbauwerken. Zum Teil sahen die Felsformationen in der Ferne auch schon aus wie große Festungsanlagen mit wehrhaften Türmen.
Je weiter wir nach Osten zogen, um so wärmer und sonniger wurde das Wetter. Inzwischen liefen wir sogar schon im T-Shirt statt einem Pullover draußen herum.
Ankunft in der Stadt Calatayud.
Calatayud ist das Zentrum einer landwirtschaftlichen Umgebung, in der unter anderem Wein, Oliven und Früchte produziert werden. Herausragend ist die Bedeutung des
Weinbaugebietes. Die Stadt selbst ist regionales Handels-, Handwerks- und Dienstleistungszentrum und überdies ein touristischer
Anlaufpunkt mit bedeutenden Baudenkmälern. Die Kollegiatkirche Santa María la Mayor befindet sich in der Stadtmitte. Sie wurde über einer zerstörten Moschee errichtet
und umfasst unter anderem einen Kreuzgang (claustro) aus dem 14. Jahrhundert und einen achteckigen Turm sowie eine Apsis, jeweils aus dem 16. Jahrhundert;
die Fassade ist im plateresken Stil gestaltet. Im Inneren finden sich barocke Kapellen und mit Mudéjarformen ausgestaltete Deckenkuppeln.
Seit dem Jahr 2001 gehört sie – wie andere Mudejar-Kirchen in Aragonien – zum Welterbe der UNESCO.
Die Fassade und der Eingangsbereich von Santa María la Mayor.
Hohe Häuserzeilen und enge Gassen sorgen im Stadtzentrum für reichlich Schatten und dementsprechend im Sommer für eine angenehme Kühle.
Der Plaza Mayor ist das Zentrum und der Treffpunkt für alle Generationen.
Das Terrer-Tor, früher auch Matadores-Tor genannt, ist ein monumentales Zugangstor zur Stadt Calatayud in Spanien. Der Bau wurde nach dem Jahr 1580 fertiggestellt
und ist eines der repräsentativsten Denkmäler der Stadt. Es ist derzeit der Hauptsitz des Bilbiliatan Studies Center.
Gleich neben dem Stadtzentrum befindet sich ein großer öffentlicher Parkplatz. Hier sind einige Parzellen für die Größer von Wohnmobilen eingerichtet und es gibt eine kostenlose
V/E-Stelle an Rande des Platzes.
Wir werden das freundliche Angebot gerne annehmen und hier die Nacht verbringen.
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Donnerstag, 29.02.24
In der vergangenen Nacht ist unsere Frostschutzeinrichtung für die Heiztherme undicht geworden und die Wasserpumpe versucht alle ca. 30 Sekunden den abfallenden
Wasserdruck wieder herzustellen. Aus diesem Grund sind wir heute Vormittag zu einem Camping- und Wohnmobil Ausrüster nach Zaragoza gefahren und haben ein paar
Kleinigkeiten besorgt, um das Frostventil zu überbrücken. Ich glaube nicht, dass es in den nächsten Wochen noch einmal so kalt werden wird, dass der Boiler einfrieren könnte.
Wenn wir wieder in der Heimat sind, werde ich natürlich unverzüglich ein neues Ventil installieren.
Nach dem Einkauf fuhren wir dann noch ein Stück weit südöstlich am Flusslauf des Ebro entlang und fanden dann ein nettes Plätzchen in dem verträumten Dörfchen Quinto,
an dem wir die Nacht verbringen werden.
Die Reparatur konnte ich hier am Platz ebenfalls gut durchführen und nun ist auch die Wasserpumpe wieder ruhig.
Unser Ü-Platz befindet sich direkt neben einer alten Kirche, in der sich das "Museo de las Momias de Quinto", das
Quinto-Mumienmuseum, befindet. Schaun wir mal, ob es morgen früh geöffnet hat, dann werden wir uns bei den Mumien etwas umschauen.
Freitag, 01.03.24
Wie ja schon gestern Abend angekündigt sind wir heute vor der Weiterfahrt zunächst in das spannende Museum gleich neben dem Stellplatz gegangen.
Der Eintritt beträgt für über 65 Jahre alte Personen 5 Euro, die für die weitere Arbeit an dem Projekt verwendet werden.
Die alte Kirche ist äußerlich schon sehr gut restauriert, aber im Inneren sind noch viele Arbeiten zu machen. Im Kirchenschiff sind zahlreiche Infotafeln und
Ausstellungsgegenstände in kleineren Vitrinen. Alles sehr sauber und ohne Fingerabdrücke auf den Glasscheiben.
Wie uns die freundlichen Mitarbeiterinnen bei unserem Rundgang erzählten, hat man die ausgestellten Mumien unter dem Boden der Kirche gefunden.
Insgesamt werden Vitrinen mit 15 mumifizierten Körpern ausgestellt. Mehr als 65 Bestattungen und etwa 30 Mumien wurden bei den Ausgrabungen gefunden.
Was uns aufgefallen ist, war eine verhältnismäßig große Anzahl an mumifizierten Kinderkörpern, die hier vorgefunden wurden.
Es ist teilweise erstaunlich, wie gut die Körper, aber auch die Bekleidung insgesamt durch die Mumifizierung erhalten wurden.
An dieser Stelle unseren herzlichen Dank an die beiden freundlichen Mitarbeiterinnen, die uns die die Dinge erklärt haben
und uns die spanischen Erklärungen ins engliche Übersetzt haben.
Nun ging es aber endgültig weiter, denn wir hatten uns für heute eine ca. 160 km lange Route entlang des Ebro-Flusslaufes ausgesucht.
Hier im fruchtbaren Ebrotal steht derzeit fast alles in der Blüte und gibt der Landschaft immer wieder freundlich bunte Farben.
Sunny inmitten einer blühenden Obstplantage.
Nach unseren Recherchen handelt es sich um Pfirsichbäume, die in der Gegend um Lleida, großflächig angebaut werden.
Aber auch der Ebro selbst sorgte mit seinem verschlungenen Verlauf an vielen Stellen für großartige Panoramaansichten.
Am "Mirador sobre la presa de Mequinenza" konnten wir dann sogar zuschauen, wie das überschüssige Wasser der letzten Regenfälle durch den Überlauf abgelassen wurde.
Das waren enorme Wassermassen, die mit großem Lärm an der Staumauer herunter rauschten.
Gegen 17:30 Uhr kamen wir dann endlich an unserem Übernachtungsplatz an. Hier werden wir bestimmt eine "Gute Nacht" haben.
Samstag,02.03.24
Für den heutigen Tag hatten wir uns ein besonderes Ziel ausgesucht. Ich hatte vor einiger Zeit von mir bekannten Fotografen einen Tipp über ein verträumtes Bergdörfchen, mit wundervollen
Fotomotiven erhalten. Da wir uns nur 50 km von diesem Dörfchen entfernt aufhielten, wollten wir uns heute selbst einige Bilder von dem Dorf machen.
Der Weg dorthin zog sich durch ein endloses Kurvengeschlängel bis zu dem Berg auf dem das Dörfchen zu finden war. Von nun an kam auch noch eine zum Teil enorme Steigung
zu den Kurven hinzu und unsere Reisekutsche kam dabei ganz schön ins Schnaufen. Merkwürdig kamen uns die ganzen Autos und Wohnmobile vor, die, je näher wir dem Ziel kamen,
den ohnehin schon engen Straßenrand säumten. Als wir dann endlich an dem kleinen Ort ankamen, kamen wir uns fst so vor, wie auf der Cranger Kirmes. Es war ein reges Treiben schon
auf der Zufahrtsstraße und am Ende der Straße wartete schon der Kassierer der Parkplatzgebühren auf uns. Das Erlebnis mit dem einsamen, verträumten Bergdörfchen
und den tollen Fotomotiven hatten wir uns eigentlich ganz anders vorgestellt.
Und weil wir auf solch ein überbevölkertes Ausflugsziel absolut keine Lust hatten, wendeten wir kurzerhand unser Fahrzeug und fuhren wieder zu einem
gemütlichen Stellplatz in einem Dorf am Ebro zurück. Dieses hatte zwar nicht so interessante Eigenschaften, aber es war ruhig, gemütlich und die Menschen
waren auch gastfreundlich, ohne dass sie uns etwas verkaufen wollten.
Wir haben gut an dem Ort geschlafen und konnten unsere Reise heute Vormittag erholt fortsetzen.
Sonntag, 03.03.24
Es ist Sonntag Morgen und wir haben noch einmal eine kleine Runde durch das Dorf gemacht, bevor wir dann weiter fuhren. Alles war wie ausgestorben und selbst die Kirche war verschlossen.
Vielleicht waren wir ja zu früh unterwegs, aber merkwürdig war es schon. Da wir noch unsere V/E machen mussten, haben wir uns dann aber nicht mehr lange dort aufgehalten
und sind weiter dem Ebro entlang nach Amposta gefahren.
Gleich bei der Orteinfahrt begrüßte uns die große Hängebrücke mit ihren wuchtigen Einfahrtstoren.
Die Gemeinde Amposta liegt am Ebro, nahe dem Ebrodelta auf einer Höhe von 8 Metern über dem Meeresspiegel. Die Einwohnerzahl betrug am 1. Januar 2022 - 21.807 Personen.
Die Landwirtschaft, insbesondere der Reisanbau, bildet den größten Wirtschaftszweig in diesem Landstrich.
Sehenswert sind die Hängebrücke über den Ebro sowie die Überreste einer mittelalterlichen Burg. Zum Wandern bietet sich das ausgedehnte Ebrodelta mit
den Lagunen von Tancada und l´Encanyissada sowie die Reisfelder in der von Kanälen durchzogenen Delta-Landschaft an.
Amposta bildet darüber hinaus den Ausgangspunkt für Ausflüge ins Ebro-Delta und verfügt über Flussschifffahrt.
In Amposta herrscht reges Treiben und es gibt in den kleinen Gassen viele Einkaufsläden. Leider war heute am Sonntag der größte Teil geschlossen
und wir konnten unsere Geldbörse schonen. Morgen wollen wir uns das große Ebro-Delta genauer anschauen und werden dann vielleicht
noch einmal in diese gemütliche Stadt zum Einkaufen fahren.
Im Moment befinden wir uns am östlichsten Fleckchen des Deltas, auf einem Parkplatz am Strand und werden hier die kommende Nacht verbringen.
Eine Strandwanderung haben wir auch schon gemacht und es hat uns dabei ganz schön durcheinander geblasen. Hier bläst nämlich derzeit eine echt steife Briese.
Ich glaube, auf dem Bild welches Gitte von Sunny und mir gemacht hat, kann man deutlich erkennen, wie windig es derzeit an der Küste ist.
Morgen schauen wir mal nach wie es den Flamingos in den Salzbecken des Deltas geht. Wir berichten in Kürze davon.
Montag, 04.03.24
Wie gestern schon angekündigt, waren wir heute an vielen Stellen dieser Halbinsel unterwegs und haben Ausschau nach unseren gefiederten Freunden gehalten.
Einige Fotos von den Vögeln konnten wir aus der Ferne machen, die ich euch gerne ohne viele Kommentare hier zeigen möchte.
Ein stattlicher Graureiher
Die großen schwarzen Brachvögel.
Der rotbeinige Stelzenläufer.
Kleine Brachvögel bei der gemeinsamen Futtersuche.
Der Tüpfelgrünschenkel.
Kormorane machen Pause und trocknen das Gefieder.
Und natürlich gibt es hier im Delta jede Menge Flamingos.
Flamingos kommen nicht mit ihrem bunt gefärbten Gefieder auf die Welt. Jungvögel haben ein weißes Daunenkleid mit grauen Flecken. Erst mit der Zeit werden
Flamingos durch entsprechende Nahrung rosa. Flamingos fressen vor allem Algen und Krebse, die spezielle Carotinoide enthalten.
Leider gibt es in Spanien aber auch immer noch solche Bilder. Achtlosen Menschen verbrennen ihren Grünschnitt und andere Dinge, die eigentlich nichts in der Luft zu suchen haben.
Dienstag, 05.03.24
Am heutigen Dienstag haben wir nicht allzuviel gemacht. Zunächst waren die üblichen Hausarbeiten mal wieder fällig und ein Einkauf beim Discounter war auch notwendig,
um die Reserven im Vorratsfach wieder aufzufüllen.
Danach fuhren wir südwärts, in den freundlichen Küstenort Les Cases d'Alcanar, wo wir recht schnell neben einer Parkanlage einen Übernachtungsplatz fanden.
Danach machten wir einen Erkundungsspaziergang durch den gemütlichen Ort, in dem es viele Läden und Restaurants gibt.
Natürlich darf ein kleiner Abstecher an den Strand auch nicht fehlen. Sunny würde am Liebsten immer dort schnüffeln gehen.
Den Tag ließen wir dann ganz gemütlich ausklingen und waren dann auch schon zeitig in unseren Betten verschwunden.
Mittwoch, 06.03.24
Als ich heute Morgen unsere neue Route mit Park4Night abstimmte, stellte ich fest, dass auf unserer Strecke nicht eine V/E-Station zu finden war.
Wir hätten lediglich auf Campingplätzen oder kostenpflichtigen Stellplätzen entsorgen können.
Auf unserem Weg entlang der Küstenstraße sah ich zufällig einen Kanalisationsarbeiter bei der Arbeit. Er spülte gerade einen verstopften Abwasserkanal.
Ich dachte mir, dass das doch die Gelegenheit wäre unsere Toilettenkassette zu entleeren. Tatsächlich, auf die Frage, ob ich die Kassettenfüllung in dem Kanal entsorgen könnte,
wurde mit einem wohlwollenden "Si, por supuesto" beantwortet. Also war dieses Problem schon mal gelöst.
Und weil es auf der anderen Straßenseite eine Trinkwasserstelle gab, konnte ich mit dem "Wasserdieb" auch gleich unseren Frischwassertank auffüllen
und die Reise konnte frisch versorgt weiter gehen.
Unsere Frühstückspause machten wir dann igendwo in der Nähe von Benicarlo. Man konnte aus der Ferne schon die Halbinsel
und die Festung des Papstes Benedikt XIII, von Peñíscola sehen.
Peñíscola ist in den letzten Jahren sichtbar gewachsen. An der Strandpromenade stehen die zahlreichen Hotelanlagen dicht beieinander und der feine,
breite Sandstrand lädt die Touristen zum Spaziergang ein.
Peñíscola liegt an einer begünstigten Stelle des Mittelmeeres und ist ein beliebtes Ziel des nationalen und internationalen Tourismus.
Es zählt 8210 Einwohner (Stand 1. Januar 2022), wobei in der touristischen Hochsaison diese Zahl durch Urlauber auf mehr als 150.000 anwachsen kann.
Mit seiner einzigartigen historischen Altstadt auf einem Felsen und dem fünf Kilometer langen Strand ist Peñíscola einer der wichtigsten Urlaubsorte Spaniens,
v. a. für die Spanier selbst, in jüngster Zeit jedoch zunehmend auch für Ausländer. Peñíscola hat jährlich rund 300 Sonnentage, die Durchschnittstemperatur beträgt
im Sommer 27 °C, im Winter 11 °C. Die Wassertemperatur liegt im Sommer um 23 °C.
Die Altstadt liegt auf einem imposanten Felsen, der 64 m über dem Meer emporragt und mit dem Festland durch einen Sandstreifen verbunden ist, der früher bei
Sturm von den Wellen weggespült wurde, sodass sich die Stadt vorübergehend in eine Insel verwandelte. Das Zentrum der Altstadt bildet eine Festungsburg
(Zitadelle) aus dem 14. Jahrhundert. Unterhalb der Altstadt liegen zwei Sandstrände, der kleinere Südstrand (Playa Sur) und der ausgedehnte Nordstrand (Playa Norte).
Südlich von Peñíscola schließt sich das Naturschutzgebiet Sierra de Irta an. Im Kontrast zur Altstadt stehen die neugebauten Straßen und Alleen des touristischen Viertels.
Das Stadtgebiet umfasst 79 km² mit 17 km Küstenlänge und besitzt außer touristischen Zonen auch Waldflächen und Anbaugebiete für Orangen, Oliven, Artischocken und Mandeln.
Und von jeder Stelle des Strandes kann man die Festungshalbinsel von Benedikt XIII sehen.
Benedikt XIII., eigentlich Pedro Martínez de Luna y Gotor oder Pedro de Luna, auch Papa Luna genannt, war während des Abendländischen Schismas Gegenpapst
von 1394 bis 1418 bzw. 1423. Die letzten Jahre seiner Amtszeit verbrachte er in Peñíscola im Königreich Valencia, das zur Krone von Aragonien gehörte
Von der nördlichen Seite aus, aber auch aus dem Süden der Stadt und von der Küste, sieht man immer die kleine Halbinsel mit ihrem Fischereihafen.
Und da es uns an der wilden Küste, etwas südlich der Stadt, besser gefiel als an der Promenade mit den vielen Touristen, haben wir uns dort an einem Strandparkplatz
für den Rest des Tages und die kommende Nacht einquartiert.
Mit der Drohne konnte ich dann noch einmal einige Fotos aus unserer näheren Umgebung und von Peñíscola mit der vorgelagerten Halbinsel machen.
Auf diesem Foto kann man unseren Übernachtungsplatz mit unserem Auto gut erkennen.
Wir stehen gleich neben den Klippen und werden wohl heute Nacht von dem Wellenrauschen in den Schlaf gelullt werden ;-)
Auch unsere heutigen Nachbarn haben es sich mit ihrem Wagen an den Klippen gemütlich gemacht und das warme, sonnige Wetter für einen Waschtag genutzt.
Wir haben es uns dagegen am Nachmittag am Strand gemütlich gemacht und Sunny wollte unbedingt mit dem Pfoten ins Wasser.
Sie hat so lange herum gequängelt, bis Gitte sie dann hinein gelassen hat.
Eigentlich waren wir den ganzen Nachmittag allein an diesem schönen Platz. Es kamen ab und an mal einige Wanderer und Autofahrer,
die einen Blick auf die Festungsinsel werfen wollten, aber es hielt sich alles in Grenzen. Als es dann aber dem Sonnenuntergang entgegen ging,
wurden es immer mehr Schaulustige, die sich um unser Auto herum versammelten, um zu sehen,
wie die Sonne die weißen Häuser auf der kleinen Halbinsel zum Strahlen bringt.
Als dann das Schauspiel vorbei war und die Sonne lediglich noch in leicht rötlicher Färbung die Wolken anstrahlte, waren wir auch schon wieder allein auf dem Platz.
Und als die Sonne dann gänzlich untergegangen war, haben wir uns noch einmal vorne an die Klippen unseres Ü-Platzes gestellt
und von dort die wunderschön illuminierte Altstadt von Peñíscola angeschaut. Ich kann dazu nur sagen: "Es hat was!"
Donnerstag, 07.03.24
Am nächsten Vormittag machten wir uns dann wieder auf den Weg landeinwärts und einen Zwischenstopp in dem malerischen Dörfchen Fanzara.
Fanzara liegt etwa 23 Kilometer westnordwestlich der Provinzhauptstadt Castellón de la Plana und etwa 50 Kilometer nördlich von Valencia
im Bezirk Alto Mijares in einer Höhe von ca. 230 m.
Der Ort ist für seine farbenfrohen Fassadenmalereien über die Grenzen hinaus bekannt. Im folgenden zeige ich euch einige dieser interessanten Exponate.
In dem Dorf gibt es noch viele weitere Wandmalereien, aber sie alle zu zeigen würde den Rahmen unseres Berichtes sprengen.
Nach einem ausgiebigen Spaziergang durch die engen Gassen von Fanzara fuhren wir dann weiter zu unserem nächsten Übernachtungsort, Cirat.
Cirat ist eine kleine Gemeinde von ca. 230 Einwohnern und liegt an der Landstraße CV-20, in der Provinz Castellón.
Der Ort ist sehr gemütlich und hat ausgesprochen freundliche Bewohner. So wurden wir z. B. gleich bei unserer Ankunft von einer
Mitarbeiterin des Touristenbüros begrüßt, die uns den genauen Weg zu dem örtlichen Stellplatz beschrieb.
Hier verbrachten wir eine sehr ruhige Nacht und konnten am nächsten Morgen auch gleich vor Ort unsere Ver- und Entsorgungsarbeiten erledigen.
Freitag, 08.03.24
Weiter geht die Reise entlang der Landstraße CV-20, zur warmen Quelle von Montanejos, der "Font dels Banys".
Dieses Wasser hat eine konstante Temperatur von 25 Grad Celsius, weshalb der Brunnen 1863 durch einen königlichen Erlass vom
13. Oktober 1863 zum öffentlichen Versorgungsbetrieb erklärt wurde. Bei der Quelle handelt es sich tatsächlich um einen Brunnen mit einer Kapazität
von etwa 6000 Litern pro Minute, welche in den Rio Mijeres fließen und es diesem ermöglicht, seinen Wasserpegel aufrechtzuerhalten.
Selbst in der Winterzeit kommen die Besucher gerne vorbei, um ein wohltuendes Bad zu nehmen.
Jetzt im März ist man hier noch weitestgehend alleine unterwegs, aber die Dimensionen des Parkplatzes, oben an der CV-20,
lassen erahnen, wie es hier in der Sommerzeit aussehen wird.
Etwas weiter flussaufwärts kommt man zu einem kleinen, idyllischen Stauwehr, von wo aus man über abenteuerliche Wanderwege den Flusslauf verfolgen kann.
Man wird an eine Landschaft erinnert, die auch auf einer einsamen tropischen Insel vorkommen könnte ;-)
Oberhalb der Schlucht des Rio Mijeres befindet sich die Aussichtsmöglichkeit "Parada vista Chillapajaros".
Von diesem Punkt aus, gleich von dem großen Tunnel, hat man einen wunderschönen Ausblick in den tiefen Canyon des Flusses.
Auf der anderen Seite des Tunnels erwartet einen dann eine gewaltige, natürliche Staumauer, hinter der sich der Rio Mijeres zu einem riesigen See aufstaut.
Gleich mehrere Bohrungen wurden durch und in die Felswand getrieben, durch die auch das Wasser des See abgelassen werden kann.
Mit einem gewaltigen Druck schießt das Wasser aus der Wand, nachdem es die Turbinen der Generatoren angetrieben hat.
Aber auch hier im gebirgigem Innenland ist die Wasserknappheit der Region, selbst in der Winterzeit, gut zu erkennen.
Unseren nächsten Übernachtungsplatz bezogen wir in der Festungsstadt Mora de Rubielos.
Hier gibt es unmittelbar in der Nähe der Festungsanlage eine befestigten Stellplatz inklusive V/E.
Leider war es zu dieser Jahreszeit noch recht kühl und der Himmel mit Wolken verhangen, aber auf eine Ortsbesichtigung wollten wir auf keinen Fall verzichten.
Alles war wie ausgestorben und man traf nicht viele Menschen in den Straßen.
Andererseits konnten wir uns gut vorstellen, wie lebhaft es hier in den wärmeren Monaten wohl zugehen musste.
Die meisten Straßen waren recht eng und die Häuserfassaden standen sich schattenspendend gegenüber.
Auf der einen Seite der Ortschaft befindet sich ein Hügel, auf dem noch einige Fragmente der historischen Befestigungsanlage erhalten wurden.
Natürlich wollten wir uns von dort einen Ortsüberblick verschaffen und kletterten zu den alten Mauern hinauf.
Wir genossen den Ausblick auf die Altstadt von Mora, auf die Festung und den gedrungenen Kirchenbau.
Den Abstieg von dem Hügel zum Ort machten wir dann über den, in Serpentinen verlaufenden, Kreuzweg.
Eine Drohnenaufnahme in den Abendstunden. Untenrechts ist der Stellplatz mit den 3 Fahrzeugen zu erkennen.
Und dann kam alles ganz anders, als wir es eigentlich geplant hatten!
In der folgenden Nacht gab es ohne vorheriger Ankündigung einen recht lauten Knall in unserem Reisemobil. Außerdem sprang augenblicklich die Druckwasserpumpe an.
Mir war innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde klar, dass uns irgendwo ein Wasserschlauch geplatzt sein musste. Ich schaltete so schnell ich konnte die Wasserpumpe aus
und löste das Frostschutzventil aus, damit der Druck aus der Therme entweichen konnte und uns nicht das ganze Wasser aus dem Kessel ins Auto läuft.
Das anhaltende Zischen unter dem Bett ließ uns die schadhafte Stelle in dem Wassersystem recht schnell finden. So wie es aussah war uns wohl am Heisswasserausgang der
Therme der rote Schlauch geplatzt. Nachdem wir wieder alles unter Kontrolle hatten und das ausgelaufene Wasser aufgewischt war, tauschte ich das schadhafte Schlauchstück
gegen ein neues Stück Wasserleitung aus. Ich führte des Schaden an der Wasserleitung auf eine Materialermüdung zurück, denn immerhin verrichtet die Anlage schon seit gut 19 Jahren ihren Dienst.
Für die folgende, kalte Nacht schalteten wir die Heizung dann aber vorsichtshalber nur auf eine kleine Stufe und die Wassertemperatur auf 40°C.
Als wir dann am Morgen die Raumtemperatur wieder etwas höher regelten, dauerte es nicht lange bis es wieder einen lauten Knall gab und das gleiche Spielchen, wie am Abend zuvor, von vorne los ging.
Wieder war der Schlauch an der gleichen Stelle geplatzt und wieder spritzte das heiße Wasser aus der Anlage. Nach diesem Erlebnis beratschlagten wir, welche Möglichkeiten wir nun hätten
und sahen es als das Beste an unsere Reise zu beenden und daheim das Auto wieder zuverlässig und reisetauglich zu reparieren.
Die Rückfahrt dauerte 3 Tage und die Nächte waren, weil wir die Heizung nicht mehr benutzen konnten, sehr kalt.
Zuhause angekommen hatte ich einige Zeit damit zu tun, den Grund für den geplatzten Wasserschlauch zu finden und ihn dann auch wirkungsvoll zu beseitigen.
Letztendlich waren es gleich 2 Punkte die den Fehler verursachten. Als Erstes war wohl im Laufe der Jahre die Druckendabschaltung in der Wasserpumpe defekt geworden
und hat dadurch einen zu starken Wasserdruck aufgebaut. Als Zweites kam dazu, dass das Überdruckventil in dem Frostschutzventil nicht mehr auslöste und dadurch verhindert wurde,
dass der ansteigender Wasserdruck über die Schutzeinrichtung des Ventils abgeleitet werden konnte. Hinzu kam, dass der Wasserschlauch durch die 60-70°C Wassertemperatur weich wurde,
dem erhöhten Druck nicht mehr standhalten konnte und dadurch platzte. Nach der Auswechselung der Wasserpumpe und des Frostschutzventils funktionierte dann wieder alles einwandfrei.
Und da ich nun gerade schon einmal mit der Bastelei an unserem Mobilchen beschäftigt war, nutzte ich die Gelegenheit und wechselte auch gleich noch die alte Blei/Säure-Bordbatterie gegen eine
leistungsstarke LifePo4-Batterie aus. Nun sollte auf den kommenden Touren auch die autake Stromversorgung gesichert sein.
Eine fünftägiger Testreise durch die Niederlande wurde positiv beendet ;-)
Aus den oben aufgeführten Gründen musste ich leider die Fortsetzung unseres Reiseberichtes für die Dauer der Reparaturarbeiten unterbrechen, wofür ich mich mit Bedauern bei euch entschuldigen möchte.
Aber aufgeschoben heißt noch lange nicht aufgehoben!
Und so möchte ich euch heute über den Grund des Abbruchs und den Ausgang unserer Reise nachträglich informieren.
Sehr gefreut haben wir uns über eure netten Nachfragen und euer Interesse an dem Ausgang unserer Geschichte. Vielen lieben Dank dafür.
Wir hoffen, dass es auf unserer nächsten Reise weniger Probleme geben wird und wieder Interessantes zu berichten gibt
und vielleicht mag uns ja der eine oder andere von euch auf unserer Tour begleiten.
Wie heißt es in einem alten Sprichwort doch so treffend:
"Nach der Reise ist vor der Reise."
In diesem Sinne,..... euch alles Gute und bleibt vor allen Dingen gesund.
Peter, Gitte und Sunshine
Fotos: Peter Seibt
Texte: Peter Seibt, Wikipedia